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 | Dr. 
        phil. Corinna Leschber | ||
| Interessen im Bereich der Sprachwissenschaft | |||
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| etymology, 
        etymologie | Für 
        die Berliner Gerichte und Notare allgemein beeidigte Dolmetscherin  | ||
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aktualisiert am: 21.10.2019
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Etymologie (lat. etymologia, it. etimologia, 
    engl. etymology, frz. étymologie, russ. etimologija, bg. etimologija) 
    ist nach dem Linguistischen Wörterbuch von Theodor Lewandowski die Untersuchung 
    der Herkunft und Entwicklung der Wörter, die Erforschung ihres Ursprungs 
    und ihrer Grundbedeutung im Hinblick auf ihre Motivation. Nach Saussure verfolgt 
    die Etymologie (engl. etymology) die Vorgeschichte 
    der Wörter, bis sie auf etwas stößt, was zu ihrer Erklärung 
    dient; sie verfolgt die Geschichte von Wortfamilien ebenso wie die von Bildungselementen 
    (Präfixe, Suffixe usw.). Nach Seebold haben die systematischen Bildungselemente 
    keine <Geschichte>, wohl aber Wörter als relativ kontextfreie lexikalisierte 
    Einheiten, die zum Wortschatz der Sprache gehören; bei ihnen kann man 
    von Überlieferung sprechen. Herkunft und der Geschichte der Wörter 
    lassen sich zwar theoretisch unterscheiden, praktisch aber nicht voneinander 
    trennen, so dass Wortentstehung und Wortgeschichte als zwei Teilbereiche der 
    Etymologie (engl. etymology) 
    betrachtet werden müssen.
    Die Aufgabe der Etymologie besteht in der Beschreibung der 
    Wortbildungsgeschichte und in der Aufhellung der individuellen Geschichte 
    einzelner Wörter, die sich oft als sehr kompliziert erweist. Methodisch 
    müssen sowohl die historische Laut- und Formenlehre als auch der jeweilige 
    synchrone Sprachzustand, der soziokulturelle Hintergrund und der relevante 
    Sachbezug sowie die Ursächlichkeit von Veränderungen berücksichtigt 
    werden, damit Hypothesen mit befriedigendem Wahrscheinlichkeitsgehalt formuliert 
    werden können. Die Aufmerksamkeit der neueren Forschung gilt der semantischen 
    Seite (Benennungsmotive) und den Gebrauchsbedingungen, den Bildungsmechanismen, 
    der Lexikalisierung und der weiteren Entwicklung auch im Hinblick auf formale 
    Merkmale. 
    Für die wissenschaftliche Etymologie (nach A. F. Pott, 
    1833) war das Erkennen der historischen Dimension in der Wortbildung (cf. 
    Bedeutungswandel) sowie die Entdeckung von Lautgesetzen im Rahmen der historisch-vergleichenden 
    Sprachwissenschaft grundlegend. Erst danach wurde es möglich, das in 
    Misskredit geratene spekulative Etymologisieren zurückzudrängen 
    (cf. Volksetymologie). Pott hat auch gesehen, dass es nicht darum gehen kann, 
    Urformen mit Urbedeutungen aufzufinden. In der neueren etymologischen Forschung 
    werden soziologische und kulturhistorische Kriterien neben semantisch-lexikalischen 
    und komparatistischen berücksichtigt. 
Zum Weiterlesen:
    Malkiel, Y. (1954/55): Etymology and historical grammar. Romance philology 
    8.
    Pisani, V. (1975): Die Etymologie. Geschichte, Fragen, Methode. 
    Pott, A. F. (1833-36): Etymologische Forschungen auf dem Gebiet der idg. Sprachen.
    Schmitt, R. (Hg.) (1977): Etymologie.
    Seebold, E. (1981): Etymologie. Eine Einführung am Beispiel der deutschen 
    Sprache.
    Seebold, E. (1983): Etymologie, Begriffs- und Funktionsbestimmung. ZGL 11.
    Trubacev, O. N. (1965): Etimologija. Principy rekonstrukcii i metodika issledovanija.
[aus Th. Lewandowski (1994): Linguistisches Wörterbuch 1. UTB für Wissenschaft, 6. Aufl.]